Diesterweg-Grundschule Auerbach
Sportfreundliche Grundschule

 Buchstaben werden nicht zu Wörtern

Robert aus der Klasse 3/1 hat Probleme, beim Lesen aus Buchstaben Wörter zu formen. Ähnlich ist es beim Schreiben, sodass sich die Diktatfehler häufen, was seine Eltern und natürlich auch ihn selbst mächtig ärgert. Robert hat Legasthenie, eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) unter der derzeit in Deutschland rund fünf Millionen Menschen leiden.

Als Lese- Rechtschreibschwäche wird eine Teilleistungsschwäche verstanden, deren Hauptmerkmal eine ausgeprägte Beeinträchtigung der Entwicklung der Lese- Rechtschreibfähigkeit ist.

Viele Legastheniker zeigen schon frühzeitig Störungen im Sprachbereich. Sie fangen möglicherweise später an zu sprechen, ihre Aussprache ist undeutlich, sie verdrehen Laute oder lassen sie aus und haben Mühe, die richtigen Worte zufinden.  

Im Schulalter deuten meist mehrere der folgenden Symptome auf Legasthenie hin:

 

  • größte Schwierigkeiten bei der Umsetzung von gesprochener in geschriebene Sprache und umgekehrt
  • mühevolles, fehlerhaftes Lesen
  • Probleme, Laute zu Silben zu verbinden
  • keine Unterschiede zwischen ähnlich klingenden Lauten erkennen
  • Erraten von Wörtern

 

 

 

Kinder mit solchen Problemen zur Mitte der 2. Klasse behalten diese häufig bis zum Schulabschluss und länger bei. Deshalb müssen Eltern und Lehrer rechtzeitig reagieren, um gezielte Fördermaßnahmen einzuleiten. Voraussetzung dafür ist eine diagnostizierte Legasthenie.

Die Förderung umfasst die Klassenstufen 3/1 und 3/2. In der Regel kehren die Schüler danach an ihre früheren Grundschulen zurück.

 

Individuelle Hilfe

 

Da viele Eltern noch nicht wissen, was LRS konkret bedeutet, gibt es in jedem Schuljahr eine Informationsveranstaltung zu diesem Problem. „Wir wollen mit den Eltern ins Gespräch kommen und sie aufklären, damit sie besser mit dem Problem, das ihr Kind hat, umgehen können“, meinen die LRS - Lehrerinnen.

Jedes Jahr im Februar und März sind die künftigen Schüler für zwei Tage zu Gast an unserer Schule. In einem Begutachtungsverfahren beurteilen LRS - Lehrerinnen und ein Sprachheillehrer Anzeichen und Schwere des Leistungsversagens.

Liegt tatsächlich eine LRS vor, dann besucht das Kind mit Einwilligung der Eltern ab Beginn der 3. Klasse für zwei Jahre die LRS - Klasse. Danach kehrt es an seine Heimatschule zurück. Erfolge sind dann sichtbar, beheben lässt sich die Schwäche jedoch nicht vollständig.

Legastheniker sind nicht „dumm“. Sie können auf anderen Wissensgebieten durchaus große Leistungen vollbringen. Das prominenteste Beispiel dafür ist Albert Einstein, der nachgewiesenermaßen ebenfalls eine LRS hatte.

Der überwiegende Teil der Kinder, die heute die LRS -Klasse besuchen, schafft später den Mittelschulabschluss, manchmal sogar das Abitur. Allerdings bedeutet es für die Betroffenen mehr Kraftaufwand.

Bei Anfragen können sich Eltern vertrauensvoll an die LRS - Lehrer oder die Schulleitung unserer Schule wenden.